unsere NIXE
*1973 † 1981
Das erste unserer "Kinder" war unser Dalmatinermädchen Nixe, später kamen zwei Menschenkinder dazu, denen sie ein geduldiger Spielkamerad war. Obwohl nicht aus einer FCI-Zucht, war sie robust und wesensfest. Sie hatte auch mal Welpen - wir hatten damals vom "Züchten" echt null Ahnung, aber Nixe machte das alles alleine. Im Alter von 8 Jahren musste ich mitansehen, wie Sie von einem Auto überrollt wurde, unser Tierarzt konnte ihr nicht mehr helfen. Sie wollte zu mir kommen und lief genau vor das Auto. Ich gehe davon aus, dass sie nicht mehr richtig hören konnte (typische Dalmatinerkrankheit), sonst wäre das nicht passiert.
Sie musste viel zu früh von uns gehen !
Aber sie hat mich sensibilisiert, mich für Hundeverhalten, Zucht und Erbkrankheiten zu interessieren und mich weiterzubilden, anstatt in Trauer zu ertrinken, und den Blick nach vorne zu richten.
Wenn ich darüber nachdenke, wer noch alles an anderen Ende der Regenbogenbrücke auf mich warten wird, denke ich zuerst an unsere erste Wachtelhündin Gabi. Sie war ein Hund, wie man ihn nur einmal in einem ganzen Leben findet. Sie war geliebtes Familienmitglied, Freund unserer Kinder, ein überdurchschnittlicher Jagdhund, eine Zuchthündin wie man sie sich nur wünschen kann, sie war praktisch nie krank und wurde fast 15 Jahre alt. Sie hat viele erfolgreiche Nachkommen in die Zucht gebracht, so dass sie heute in vielen Ahnentafeln vorkommt, wenn auch teilweise nicht mehr sichtbar. Bei Ihren Kindern, Enkeln, Urenkeln usw. kommen Ihre Eigenschaften wieder zum Vorschein, aber keiner ist genau wie sie - Gabi war einmalig ! Sie bleibt in unserer Erinnerung unvergessen. Ihre schlechten Eigenschaften (wer hat keine?) verblassen im Laufe der Zeit, das Gute bleibt in Erinnerung.
Gabi vom Morretal ZBDW 81-473
* 1981 † 1995
Als sie von uns gehen musste, war es trotz ihrem hohen Alter unerwartet und schmerzlich. Wir haben alle geheult und sie dann an einem vertrauten Platz begraben.
So schwer es auch sein mag, man muss auch einen guten Freund loslassen können, wenn die Zeit gekommen ist. Krampfhaft festhalten wollen ist Egoismus.
Gabi soll hier stellvertretend stehen für alle Wachtelhunde, die früher oder später von uns gegangen sind, auch die uns nur einen Teil ihres Lebens begleitet haben und nicht mehr sind. Wollte ich alle aufzählen, würde das hier den Platz sprengen und mich zu viele neue Tränen kosten.
Aber vor einem habe ich Angst, wenn ich eines Tages selbst über die Regenbogenbrücke gehen muss: Wenn mich alle genauso begeistert begrüssen wollen, wie im diesseitigen Leben, und jeder möglichst der erste sein will, dann rennen die mich glatt über den Haufen. Hoffentlich fallen wir dann nicht vom Regenbogen und gibt es keine Raufereien.
Heute gehören zu unserer Familie noch eine Tochter, Enkelin, Urenkelin und Urururenkelin von Gabi. Ob es aber noch mal weitere Nachkommen in dieser Linie geben wird, steht in den Sternen. Dagegegen ist schon abzusehen, dass unser Rudel immer kleiner wird, und bald die nächste von uns gehen muss. Ob es noch Wochen oder Monate geht, weiss niemand, und wir können nichts weiter tun, als ihr die verbleibende Zeit mit uns so angenehm wie möglich zu gestalten.
Im Dezember 2004