Appenzeller Sennenhund
Der Appenzeller Sennenhund ist ursprünglich ein Treib- und Hütehund, mit einem etwas eigensinnigen Charakter - anhänglich gegenüber seinem Herrn, aber wachsam gegenüber Fremden.
Leider wird er immer weniger in seinem ursprünglichen "Beruf" eingesetzt. Menschen wie Edi Schriber (Züchter "vom Bärgrüehlig") oder Ruedi Wäfler (Züchter "von der Niesenflanke", ehmals Zuchtwart SCAS), die noch aktiv Alpwirtschaft betreiben und Appenzeller einsetzen und züchten, gibt es kaum noch - auch nicht in der Schweiz. Dort waren die Appenzeller in ihrem Element und konnten ihren Bewegungsdrang bei der Arbeit ausleben.
Das heisst nicht, dass ein Appenzeller auch im Haus leben und sich dort ganz gesittet benehmen kann. Es ist allerdings kein einfacher Hund, da er oft eine eigene Meinung hat. Und viele Menschen, die meinen einen Appenzeller haben zu müssen, nur weil er so "schön" aussieht, sind dann mit diesem charaktervollen Hund überfordert. So kommt es, dass etliche Hunde wieder abgegeben werden und die Rasse als "schwererziehbar" abgestempelt wird, sogar in Hundeschulen ist dieses Vorurteil verbreitet. Dabei braucht man nur die Eigenheiten der Rasse zu respektieren und bei der Erziehung sehr konsequent zu sein.
Mein einjährig als "schwierig" übernommener Rüde wäre für mich durchs Feuer gegangen. In der ersten Zeit besuchten wir einen Gehorsams-Lehrgang, was mit dem temperamentvollen Rüden nicht einfach war. Einmal wollte der erfahrene Ausbilder mir zeigen, wie ich den Hund bei der Leinenführigkeit korrigieren soll. Klemens hat sofort den Kamm aufgestellt und geknurrt, so dass ich selbst schnell wieder die Leine genommen habe. Bei mir hat er das nie gemacht. Und gelernt hat er genug, dass ich ihn später problemlos auf Ausstellungen vorstellen konnte. Er war mehreren Wachtelhund Würfen ein verständnisvoller Ersatz-Vater, hat mit den Enkelkindern im Garten gespielt, aber er hätte nie einen Fremden auf den Hof gelassen, solange niemand von uns anwesend war. Wenn Handwerker kamen, wurde erst am Tor gebellt. Waren sie erst mal im Hof, war alles ok und er hat sie in der Pause um Frühstück angebettelt.
Einfach eine Rasse mit Charakter - man muss nur damit umgehen können!
Unser erster Appenzeller war ein havannabrauner Rüde, der im SSV (Deutschland) und beim SCAS (Schweiz) angekört wurde. Er wurde mehrfach erfolgreich als Deckrüde eingesetzt und hat Nachkommen in ganz Europa.
Unter seinen Kindern und Enkeln sind ebenfalls erfolgreiche Hunde und einige wiederum in der Zucht eingesetzt.
Unsere Appenzeller Hündin wurde nicht angekört, weshalb es uns bisher nicht vergönnt war, einen eigenen Wurf Appenzeller aufzuziehen.
Nachdem Klemens verstorben war, haben wir uns doch wieder für einen Appenzeller Rüden entschieden, der im SSV angekört wurde und mehrfach Nachkommen hat. Heute lebt er wieder bei seinen Züchtern und frühreren Besitzern.
Unser Zuchtverein
von 2001 bis 2015